Die in unserer Gemeinde vorzufindenden Gräber wurden über einen großen Zeitraum, etwa von 2800 - 500 v.
Chr. angelegt. Also von der späten Jungsteinzeit (Neolithikium), über die Bronzezeit (ca. 2000-700 v. Chr.) bis in
die frühe Eisenzeit (ca. 700-550/500 v. Chr.).
Gegen Ende des Neolithikums änderte sich die Bestattungskultur. Wurden bis dahin die Toten in der Regel in
Gruben beigesetzt, bestattete man nun die Leichname einzeln unter einem großen runden Grabhügel. Es
entstand die „Einzelgrabkultur“ (ca. 2800-2050 v. Chr.)
Einzelner Grabhügel am südwestlichem Ausläufer des Hamberges
Parallel zu dieser Kultur kam in zweiten Hälfte des 3. Jahrtausends die, hier aber bislang noch nicht
nachgewiesene, Glockenbecherkultur (ca. 2500-2050 v. Chr.).
Wurden bislang u. a. Streitäxte aus Stein den Gräbern beigelegt, so wurden sie nun durch Dolche aus Feuerstein
ersetzt. Auch verschiedene Flint-Beile dienten als Grabbeigabe.
Bis weit in die Bronzezeit hinein wurden in dieser Gegend noch Waffen und Werkzeuge aus Stein verwendet. Der
späte Einsatz von Bronze als Werkstoff lag vermutlich am Rohstoffmangel (Kupfer und Zinn) in diesem Gebiet.
Erst Mitte des 2. vorchristlichen Jahrtausends begann die heimische Bronzekultur. Typische Grabbeigaben waren
nun u. a. kurze bronzene Schwerter. Bei der nun späteren Bronzezeit (ca. 1500-1200 v. Chr.) entwickelte sich hier
die Hügelgräberkultur. Die Grabhügel wurden kleiner und bildeten ganze Grabhügelfelder (Nekropolen), oft aus
mehreren hundert Hügel bestehend.
Hügelgräberfeld Plaggenschale
Hatten die frühzeitlichen Grabhügel noch Durchmesser von mehr als 10 m, lagen die Maße der kleinen Hügel nur
noch bei 5-10 m. Die Höhe betrug meist nicht mehr als 0.5 m. Diese Gräberfelder lagen oft in unmittelbarer
Umgebung von älteren Grabhügeln und Großsteingräber. Es kam auch zu nachträglichen Bestattungen in älteren
Grabhügeln.
Viele Hügel waren von kreis- und schlüssellochförmigen Gräben umgeben.
Bei den sogenannten „Schlüssellöchern“ handelt es sich um Kreisgräber, die eine, meist nach Osten zeigende,
rechteckige Erweiterung haben. Auch längliche und ovale Grabformen sind hier bekannt.
Zunehmend wurden Brandbestattungen zur Sitte, die sich in der jüngeren Bronzezeit als Urnenbestattung und als
Leichenbrandlager durchsetzten.
Anstelle der aus Ton gebrannten Urnen wurden zur Umhüllung des Leichenbrandes auch organische Materialien
(Stoff, Leder, Flechtwerk oder auch Holz) verwendet. Den Urnengräbern wurden ferner verschiedenförmige
Gefäße aus Ton, bronzene oder aus Kupfer bestehende Gegenstände wie Nadeln und Pinzetten beigefügt
Jungbronze-/früheisenzeitliche
rekonstruierte Urnen,
ca. 30 cm hoch
(Zeichnung: Kreis- u.
Stadtarchäologie Osnabrück)
Erst durch die Christianisierung zur Mitte des 1. Jahrtausends fand die Hügelgräberkultur allgemein ein
langsames Ende. Die Grabhügel sind jeweils den Ortsteilen zugeordnet. Zur weiteren Orientierung stehen hinter
den beschriebenen Bodendenkmäler die in Klammern gesetzten vierstelligen Katalognummern der Archäologen.
Standorte der Hügelgräber und Wegespuren
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