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Bodenschätze
Die in unserer Gemeinde ausgebeuteten Böden entstanden vermutlich während der letzten Eiszeit, die vor
etwa 10.000 Jahren endete. Damals waren große Teile Europas und Nordamerikas von einer bis zu 3000
Meter dicken Eisschicht bedeckt. Von Skandinavien schob sich das Inlandeis bis Mitteldeutschland vor.
Das Eis führte schwere Felsbrocken mit, die nach dem Abschmelzen als Findlinge liegen blieben. Der
abgelagerte Gesteinsschutt bildete Schuttwälle, die Geologen als Endmoränen oder auch als
Stauchmoränen bezeichnen. Die Findlinge wurden schon frühzeitlich zum Bau der sogenannten
„Hünengräber” verwendet, die hier ganz in der Nähe, wie z.B. in Westerholte noch zu besichtigen sind. Der
Gesteinsschutt, mit den unterschiedlich großen Kieselsteinen und feinen Sandablagerungen, bildete die
Grundlage der hier vorkommenden Bodenschätze. Die damals, hauptsächlich auf Anhöhen errichteten
Hügelgräber, stehen nun dem Bodenabbau entgegen.
Sandabbau
Der Abbau des hiesigen Sand- und Kiesvorkommen hat in den letzten Jahren sehr stark zugenommen.
Eine Ursache liegt in der günstigen, und damit preiswerten Möglichkeit den qualitativ guten Rohstoff, der
direkt unter den Oberfläche liegt, mit einfachen Mitteln abzutragen. Ein weiterer Grund sind die sinkenden
Transportkosten. Sie haben einen regelrechten Sandtourismus zur Folge. Die steigende Konkurrenz der
hiesigen Grubenbetreiber lässt den Preis eher noch weiter sinken, was wiederum weitere Absatzgebiete
erschließt und wohl auch noch weitere Abbauanträge folgen lässt. Genehmigt wird der Sandabbau durch
die untere Naturschutzbehörde wohl noch solange, bis alle Sand- und Kiesvorkommen ausgebeutet sind.
Eine starke Bündelung von Abbaugruben in der Gemeinde Merzen ist auch vom Landkreis Osnabrück
gewünscht! Kurze Anfahrtswege zur B 218/214 gelten als ideale Vorraussetzung für wirtschaftlichen
Bodenabbau. Aber dieses Vorgehen in einem Landschaftsschutzgebiet wird von mir und vielen anderen
Bürgern der Gemeinde zu Recht angeprangert!
Als erstrebenswertes Ziel bezeichnet es die untere Naturschutzbehörde, möglichst alle Gruben zu
rekultivieren und den Ursprungszustand wieder herzustellen. Das heißt, verfüllen mit Sand und
anschließende Aufforstung, bzw. Wiederaufforstung. Dieses an sich löbliche Endziel muss jedoch relativiert
werden. Durch den Fehler, die ersten Abbaugenehmigungen unbefristet zu erteilen, zieht sich die
Renaturierung auf Jahrzehnte hinaus. Doch auch die jetzigen bis auf 12 Jahre befristeten Genehmigungen
schließen eine schnelle Wiederherstellung des Landschaftsbildes eher aus. Dies liegt aber auch im Sinne
der unteren Naturschutzbehörde, die die ständige Veränderung der Landschaft als normalen Vorgang
bezeichnet. Die Sandabbauflächen werden nach ihrer Ausbeutung Naturschutzzielen unterworfen, was
späteren Generationen zu Gute kommen soll. Dass dies der jetzigen Generation vorenthalten wird, führte
u.a. auch zur Protestbewegung in der Gemeinde Merzen. Eine Willkürlichkeit im Umgang mit der hiesigen
Landschaft konnte mir auch die untere Naturschutzbehörde nicht ganz absprechen. Ein
Folgenutzungskonzept für das gesamte Abbaugebiet gibt es bisher nicht. Der Fachdienst Umwelt des
Landkreises und die FH Osnabrück versuchen allerdings ein schlüssiges Konzept zu entwickeln.
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