Startseite > Aktuell > Archiv 2008 Merzen 1.12.2008 Wacholderhain Am Wacholderhain ist eine neu angepflanzte Kiefer eingegangen.  Eigentlich keiner besonderen Meldung wert, wenn es sich nicht um die Kiefer handeln würde, dem Baum des  Jahres 2007, der in Begleitung einer großen PR-Aktion von unseren Bürgermeistern vor genau einem Jahr  gepflanzt wurde. (siehe hier)  Ein erneutes Foto in der Zeitung, das unsere Volksvertreter beim Entsorgen ihres Baumes zeigt, wird es sicher  nicht geben. Wozu auch? Solche Arbeiten überlässt man gern Anderen oder der Natur selbst, denn mit einer  fehlgeschlagenen Aktion will ja schließlich kein Politiker in Verbindung gebracht werden! Bleibt zu hoffen dass zumindest die zwischenzeitlich erfolgte Aufstreuung von Heidekraut wortwörtlich bald Früchte trägt. Es ist der zweite Versuch des Landkreises auf dem abgetragenem Boden wieder Heide anzusiedeln. Das  aussähen von Heidesamen zuvor brachte keinen Erfolg.   Ankum 6.12.2008     Bodenabau  Kommentar: Ein weiters Beispiel vom „Anspruch und tatsächlichem Handeln“. Wiederum aus einem Artikel des Bersenbrücker  Kreisblattes: Bei einer Benefiz-Baumpflanzaktion im Staatsforst bei Ankum, organisiert vom „Lion`s Club Bersenbrücker Land“  halfen auch 30 Schülern der Hasetalschule Quakenbrück mit. Diese Aktion soll den Schülern u. a. das Verständnis und die Bedeutung des Ökosystems Wald näher bringen und sich damit identifizieren. Auch die Nachhaltigkeit soll so hautnah praktiziert werden So weit, so gut. Doch ausgerechnet Reinhard von Schorlemer, einer der größten Waldvernichter im hiesigen Raum, ist Schirmherr  dieses Projektes. Derjenige, der mit dem beantragten Sandabbau am Hamberg weitere 9 ha Wald abholzen  lassen will! Neuenkirchen 9. Juli 2008      Bodenabbau  Die Grundschule Neuenkirchen erhielt vor kurzem Besuch vom Wasserverband Bersenbrück.  Mit dessen Unterstützung ist im Rahmen eines Schulgartenprojekts ein Regenwasserspeicher errichtet worden.  Diese praxisnahe Umwelterziehung soll den Schülern den Einfluss und Wichtigkeit des Wassers in der natürlichen  und von Menschen geschaffenen Umwelt zeigen.  Diese Art des Unterrichts kann man sicher voll unterstützen. Kommentar Warum ich das hier schreibe: Diese Meldung entstammt einem Artikel des Bersenbrücker Kreisblattes.Bei solchen Anlässen stellen sich dann,  wie hier in diesem Fall der Verbandsvorsteher Coenen, sein Geschäftsführer Schaffert und der  Samtgemeindebürgermeister Brinkmann gern zum Foto auf. Publikumswirksam am besten im Kreis einiger  Kinder. Dieses Bild ist ein Beispiel dafür, weshalb ich diese Internetseite betreibe.Es zeigt wieder diese große  Diskrepanz zwischen den selbst erhobenen Ansprüchen und dem tatsächlichen Handeln. Denn erst kürzlich hat  der Wasserverband keine Bedenken beim Erweiterungsbauder Hähnchenmastanlage Hemann in Osteroden  gezeigt. Obwohl die Ställe im direktem Einzugsgebiet des Wasserwerks Plaggenschale stehen und der  tonnenweise anfallende Kot das Grundwasser mit Nitrat erheblich belasten kann und die Kinder diese Suppe im  wahrsten Sinne wieder auslöffeln müssen.   Merzen 8.5.2008     Massentierhaltung  Der Merzener Rat hat keine Einwände zum Bau weiterer zwei Hähnchenmastställe in Südmerzen. Dies hat sie  heute einstimmig beschlossen. Die vorhandene Anlage wird um 80.000 Plätze erweitert. Sie verfügt dann über  insgesamt 180.000 Hähnchenmastplätze und 790 Schweinemastplätze. Wie schon bei früheren Anträgen gibt die  Gemeinde Merzen ihre Zustimmung, wenn sie aus Sicht der Träger öffentlicher Belange genehmigungsfähig ist.   Bürgermeister Gregor Schröder: „ ein Gutachten hat dies schon bestätigt und abgesehen davon ist die  Landwirtschaft im Außenbereich privilegiert, das heißt, ihre Erweiterung muss möglich sein“.   Er nimmt damit Bezug auf das Regionale Raumordnungsprogramm (RROP).  Auch machte Schröder deutlich, das der Landkreis die Genehmigungsbehörde ist. Eine Ablehnung des  Gemeinderates könne unter Umständen berechtigte Schadenersatzansprüche nach sich ziehen. Darum wird der  Rat auch zukünftig seinen Standpunkt nicht ändern.  Das RROP lässt aber unterschiedliche Interpretationen zu, teils stehen sie im markanten Gegensatz zueinander.  Um dies zu veranschaulichen habe ich die Aussagen des RROP und der Umweltverträglichkeitsuntersuchung zur  beantragten Erweiterung der Hähnchenmastställe Hemann in Osteroden gegenübergestellt. Dieser Betrieb  verfügt dann über 675 Schweine- und 255600 Hähnchenmastplätze.    Zur Gegenüberstellung  Kommentar Wieder ein „E” für Merzen Diesmal allerdings nicht für „Erholung” sondern für „Emissionen”. Die Stickstoffbelastung, besonders der von Ammoniak, wird in der Gemeinde Merzen deutlich zunehmen. Gesundheitsgefährdungen von Menschen werden zwar in aufwendigen Umweltgutachten festgestellt - aber nichts  geschieht! Besonders Fahrradfahrer sollten demnächst Osteroden umfahren. Die Staub- und Keimbelastung auf der Kreisstrasse K111 können das 7-fache der zulässigen Irrelevanzgrenze erreichen! Auch schlechte Aussichten für  das aufstrebende Tourismusgeschäft. Anwohner werden von vornherein als schutzunwürdig eingestuft, Proteste  sind hier zwecklos. Der Landwirt hat hier mehr Rechte als ein „normaler” Bürger. Für ihn gilt auch das „Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme” nicht. Vor dem Grundgesetz sind zwar alle gleich, Landwirte scheinen aber gleicher zu sein! So zeigt auch weiterhin das Motto des Merzener Rates: „Wenn keiner was dagegen hat, haben wir auch nichts  dagegen” dass sich in der Bewertung von Bau- oder Sandabbaugenehmigungen in den letzten 5 Jahren sich nichts  geändert hat!  Allen Bürgerprotesten zum Trotz. Würden sich die Ratsmitglieder das RROP einmal näher betrachten (durchgeschaut haben sie es ja sicherlich, bei  der Einstimmigkeit), fänden sie genug Gründe, ihren Standpunkt zu überdenken. Zum Beispiel: „Die Siedlungs- und Infrastruktur ist so zu entwickeln, dass sie sich in die historisch gewachsene Kulturlandschaft  einpasst. Notwendige Erneuerungen und Umstrukturierungen sind behutsam durchzuführen, so dass historische  Siedlungsstrukturen in ihren Funktionen möglichst gesichert und die Lebensbedingungen der Bewohner verbessert  werden”.  oder: „Die zunehmende Sensibilisierung der Bevölkerung für die ökologischen Probleme unserer Industriegesellschaft und ein steigender Nachfragetrend nach naturnaher Erholung erfordern künftig in verstärktem Maße geeignete  Maßnahmen zur Erhaltung und Pflege der ökologischen Grundlagen, die gewissermaßen das „Betriebskapital” des Osnabrücker Landes darstellen. Von zentraler Bedeutung sind hierbei Maßnahmen, die dem Natur- und  Landschaftsschutz dienen” oder: „Dem Entstehen von Luftverunreinigungen ist entgegenzuwirken”.  oder: „Der Wohnungsbezogenen Naherholung wird vom Landkreis Osnabrück eine hohe Priorität eingeräumt. Die  natürlichen Voraussetzungen für die Naherholung sind zu sichern und umweltverträglich so zu entwickeln, dass sie die Lebensbedingungen der Bevölkerung in den Regionen verbessern, die ökologischen Funktionen des  Naturhaushalts und das Landschaftsbild nicht beeinträchtigen und den Erholungs- und Erlebniswert der  Kulturlandschaft erhalten”. Bei diesen Aussagen fragt man sich natürlich, warum über 500 m lange Maststallanlagen im Merzener Ortsteil  Osteroden genehmigt werden können! Eine Anlage dieser Größe gilt nach EU-Recht wegen der hohen Luftverschmutzung als Industriekomplex und sollte auch so behandelt werden. Zugleich wäre sie aber in einem Industriegebiet paradoxerweise nicht genehmigungsfähig, - eben wegen der hohen  Schadstoffbelastung! Auch in Südmerzen ist schon mindestens ein ehemaliger Landwirtschaftsbetrieb als Industriekomplex deklariert –  Tendenz steigend -. Osteroden und Südmerzen, die neuen Industriegebiete von Merzen. Hähnchenmastställe stehen auch in den anderen Ortsteilen. So lässt der, vom Bürgermeister gern zitierte Begriff  „Arrondieren” völlig neue Sichtweisen zu: Das geschlossene Merzener Ortsbild abgerundet von Industrieanlagen, - welche Aussicht! Ganz abgesehen von den Emissionen (womit sich der Kreis schließt), die dann auch im Rathaus hoffentlich  wahrgenommen werden, denn die Geruchsintensität spielt bei Genehmigungsverfahren von Mastställen ohnehin  keine Rolle! (siehe auch Satire) Merzen, 7.2.2008         Bodenabbau  Freifrau von Schorlemer beantragt die Vertiefung einer Sandgrube in Döllinghausen.  Es handelt sich um die Grube „Herdemann 2“.  Sie liegt süd-westlich des Hambergs. Geplant ist eine  Gesamtabbautiefe von ca. 20 Metern. Dagegen hatte der Gemeinderat     in seiner Sitzung keine Bedenken.  Bürgermeister Schröder: Lieber tiefere als neue Gruben.  Eine wasserführende Schicht verhinderte in den 80er Jahren den kostenintensiven, aber auch schon damals  ökologisch bedenklichen Abbau von Sand und Kies. Nach dem Absinken des Wassers kann nun ein  Trockenabbau folgen. Zudem wird die Grube um eine kleine Parzelle erweitert. Die im Süden angrenzende  Sandgrube „Ricke“ wird ebenfalls in diesem Bereich erweitert. Eine offizieller Antrag lag aber noch nicht vor.  Auch der Antrag auf Bau von vier Hähnchenmastställen in Ost- und Westeroden mit zusätzlichen insgesamt  180.000 Mastplätzen wurde einstimmig positiv beschieden.  Kommentar Freifrau von Schorlemer  als Antragstellerin weiss abermals mit der Gemeinde Merzen einen „verlässlichen  Partner“ an Ihrer Seite.  In der Ratsversammlung wurde die übliche Stellungsnahme „aus der Schublade geholt“.    Sie besagt: Sofern die - Träger öffentlicher Belange - dem Antrag zustimmen, stimmen wir auch zu. Das sich die  Stellungnahmen bei Sandabbauverfahren gegenüber dem Landkreises grundsätzlich gleichen, kann schon als  Tradition angesehen werden.  Ein Übertragen dieses Handelns zum Thema – Hühnerställe - sollte aber ausdrücklich vermieden werden! Einzig  Ratsherr Reinhard Hellmann (SPD) ließ Bedenken erkennen:  „Wo hört das auf, wo sind die Obergrenzen“?  Mit den bestehenden 160.000 Hähnchenmastplätzen werden bald über                                                  340.000 Mastplätze,  allein in Ost- und Westeroden vorhanden sein. Auf engstem Raum, nur einige Hundert Meter voneinander  getrennt - der real existierende Wahnsinn! Zum Vergleich: der heftig umstrittene und letztendlich abgelehnte  Antrag auf Errichtung eines Legehennenstalls in Badbergen für 300.000 Tiere ist hier in Merzen quasi erst als  Einstieg zu sehen!  Wer nicht aufs Kleine schaut scheitert am Großen. Laotze Merzen 6. Juni 2008  Wacholderhain Der Barfußweg ist fertig  Im Wacholderhain ist der geplante Barfußweg unter Leitung des hiesigen Garten- und Landschaftsbauers Ludger  Spinneker fertiggestellt worden. Tatkräftig unterstützt wurde er durch Schüler der Haupt- und Realschule  Neuenkirchen. (siehe Artikel im Bersenbrücker Kreisblatt). Ansässige  Sandgrubenbetreiber stellten zudem  kostenlos Material für den Bau zur Verfügung.   Zudem  wurde Spinneker mit der Pflege dieses touristischen Anziehungspunktes beauftragt. Die schon für letzten  Herbst angedachte Aussaat der Heide auf den, von Plaggen befreiten Versuchsanbauflächen, verzögert sich  noch. Auch das Problem des hier wuchernden Faulbaums ist noch nicht gelöst. Bilder zum Bau des Barfußwegs, siehe auch weiteren Artikel zum Thema im Kreisblatt. Kontakt Impressum I Suchen >> I Kontakt Startseite I Seitenanfang I