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Osnabrück 26. Januar 2011
Massentierhaltung
Das Umweltbundesamt (UBA) verlangt von der Landwirtschaft eine Abkehr von der industriellen Tierhaltung und
einen Größeren Beitrag zur Umweltentlastung.
Der Zeitung Neue-OZ sagte UBA-Präsident Flasbarth:" Dass wir mit immer größeren industriellen Aufwand die
Tierproduktion vorantreiben und dadurch die Ökosysteme aus den Fugen bringen, ist der falsche Weg."
Natürlich könne man bestehende Ställe nicht einfach abschaffen. Zumindest aber müssen die Möglichkeiten
moderner Stallhaltungen bei Abluft besser genutzt werden.
"Und für die Zukunft darf dann nicht mehr in dieser Form der industriellen Tierhaltung investiert werden, sondern
in solche mit geringeren Beständen, sodass sie in einem vernünftigeren Verhältnis zur Fläche stehen."
Die Anforderungen an die Landwirtschaft müssen verschärft werden, damit vor allem die Stickstoff-Belastung der
Umwelt verringert werde.
Ein zu starker Eintrag von Stickstoff-Verbindungen wie Ammoniak durch die Landwirtschaft bedeute gravierende
Nachteile für die Umwelt.
Flasbarth:" Wir überdüngen unsere Ökosysteme, unsere Böden und Gewässer bis hin zur Nord- und Ostsee. Wir
müssen mit dem Dünger runter, sonst wird die Umwelt zu stark belastet." Auch Klima und Gesundheit seien
massiv betroffen. "Ammoniak und Stickstoffdioxid sind Vorläufer vom Feinstaub und schädigen die Atemwege."
Die Landwirtschaft habe das von der Bundesregierung gesetzte Ziel "erheblich verfehlt", von 1990 bis 2010 den
Stickstoff-Überschuss pro ha und Jahr von 133 auf 88 kg zu senken.
"Erreicht wurden 100 kg". Nach seinen Worten hat die Stickstoffbelastung in Deutschland dramatische Ausmaße
erreicht. Der Anteil der Landwirtschaft an der Ammoniak-Belastung liegt Flasbarth zufolge "bei rund 95%". Diese
Emissionen seien über die letzten Jahre nicht zurückgegangen. "Da muss dringend was geschehen". Die
Ammoniak-Emissionen seien stark auf die praktizierte Tierhaltung zurückzuführen.
Osnabrück 29. Januar 2011
Massentierhaltung
Der designierte Verbraucher- und Agrarstaatssekretär Peter Bleser im Gespräch mit der NOZ:
"Angesichts der Konzentration von Tierhaltungsanlagen … habe ich Verständnis, wenn sich Widerstand regt."
(siehe Artikel)
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Osnabrück 4. Februar 2011
Massentierhaltung
Thomas Szlapka (Grüne) beantragte, dass der Landkreis als Genehmigungsbehörde künftig darauf achten solle,
dass Mastställe in die Region passten und der Brandschutz berücksichtigt werde. (siehe Artikel)
Merzen 23. Januar 2011
Wacholderhain
Am Wacholderhain Plaggenschale wird wieder gearbeitet. Der Landkreis Osnabrück setzt seine Bemühungen
zur Heide-Revitalisierung, die im März 2007 begonnen wurde fort.
Ca. 8.000 m² Boden werden mit Hilfe eines Baggers abgetragen, um neue Flächen für Heidevegetation zu
schaffen. Geplant ist, dies durch den Auftrag von Heidemahd zu unterstützen.
Zudem wird der Heimatverein Merzen angeflogene Gehölze wie Kiefer, Birke und Faulbaum entfernen und einige
Wacholder nachpflanzen. Siehe auch Plaggenabbau
Neuenkirchen 5. März 2011
Massentierhaltung
Die Ortslandvolkverbände der Samtgemeinde Neuenkirchen wünschen sich mehr Akzeptanz aus der
Bevölkerung. Die Landwirtschaft erhält immer mehr Gegenwind (Siehe Artikel und Leserbrief).
Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube
Johann Wolfgang von Goethe.
Oldenburg 26. April 2011
Massentierhaltung
Bei extremer Tierdichte darf der Landkreis von sich aus den Schutz vor Geruchsbelästigungen erhöhen.
In Oldenburg hat das Verwaltungsgericht aktuell Klagen auf Errichtung zweier Ställe abgewiesen.
(Siehe Artikel)
Hannover 16. Mai 2011
Massentierhaltung
Die Grünen im Niedersächsischem Landtag wollen die Ansiedlung großer Ställe in der Landwirtschaft erschweren
und den Kommunen mehr Einfluss geben. Das Privileg, große Ställe zu bauen, soll nur noch bei weniger als 30.000
Masthühner, 15.000 Legehennen, 1.500 Schweine und 600 Rinder gelten. Selbst Landwirtschaftsminister Gert
Lindemann kritisiert den Bau großer Ställe, da sie mit bäuerlicher Landwirtschaft nichts mehr zu tun hätten.
(Siehe auch Artikel)
Hannover 29. Juli 2011 Massentierhaltung
Durch eine Änderung des Baugesetzbuches will das Land Niedersachsen weitere großgewerbliche Stallanlagen
verhindern. Die Grenzwerte sollen lauten: 2.000 Schweine, 800 Rinder oder 40.000 Hühner, also alles Anlagen die
dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BimSchG) unterliegen. Die Grünen im Landtag fordern dagegen den Entzug
der privilegierten Landwirtschaft bei größeren Bauprojekten schon ab 30.000 Masthühner, 15.000
Puten/Legehennen, 1.500 Schweinen oder 600 Rindern (siehe unten und auch Artikel vom 27.4.11).
Der niedersächsische Landkreistag legte die Grenzen etwas höher: 85.000 bei Hühnern oder 3.000 bei Schweinen.
Auf jeden Fall kommt durch Initiative des Landwirtschaftsministers Gert Lindemann Bewegung in den immer größer
werdenden Streit um Massentierställe. (Siehe auch Presse-Artikel)
Voltlage/Weese 26. Juli 2011 Massentierhaltung
Alternative Fleischproduktion, weg von kommerzieller Massentierhaltung: Im Weeser Moor ist dies schon längst
Realität. Josef und Stefan Wreczycki halten schon seit einigen Jahren auf ihrem Bio-Betrieb die robusten
"Highland Cattle-Rinder". Siehe Artikel und Flyer
Merzen/Plaggenschale 1. August 2011
In eigener Sache
Um größere Einflussnahme zu gewinnen habe ich mich als parteiloser Kandidat für -Die Grünen/Bündnis 90-
zur Kommunalwahl am 11. September aufstellen lassen. Meine weiteren Mitstreiter finden Sie hier im Flyer.
(Flyer Seite 1, Flyer Seite 2)
Merzen/Westeroden 6. August 2011 Massentierhaltung
Im Merzener Ortsteil Westeroden ist eine Aufstockung einer Massentierhaltung um weitere ca. 43.000
Hähnchenmastplätze beantragt worden. Nach dieser Erweiterung und geplanter Umstrukturierung verfügt der
Betrieb dann über 127.000 Hähnchenmastplätze und 1556 Schweine-Mastplätze, siehe auch Artikel hierzu.
Merzen/Westeroden 26. Oktober 2011 Massentierhaltung
Kommentar:
Beim Erörterungstermin im Landkreis Osnabrück zur Erweiterung eines Hähnchenmaststall in Westeroden wurde
einmal mehr deutlich, dass die Massentierhaltung Moral und Ethik aus der bäuerlichen Landwirtschaft verdrängt
hat. Wird der Stall genehmigt, nimmt der Landwirt billigend in Kauf, dass durchschnittlich jeden Monat tausende
Tiere auf seinem Hof verenden können.
Wer nachrechnen möchte: 127.000 Mastplätze x 6 Durchgänge im Jahr und einer "normalen" Ausfallrate von 2-3 %
(in diesem Fall sogar 3,4 % nach EU-RL maximal tolerierbare Mortalitätsrate bei Langmast). Im benachbarten
Osteroden muss ein Landwirt sogar mit über 100 verendeten Tieren am Tag rechnen!
Zudem ist bewiesen, dass sich bei jedem 3. tiefgefrorenem Hähnchen der MRSA-Erreger (Krankenhauskeim) im
Auftauwasser befindet. Auch eine direkte Übertragung vom lebenden Tier zum Menschen kann stattfinden. Durch
Zugabe von Antibiotika im Futter entstehen immer neue resistente Bakterien, den der Mensch immer weniger
entgegen setzen kann.
Wann hört dieser Wahnsinn auf?
Was das Gesetz nicht verbietet, dass verbietet der Anstand
Seneca (röm. Philosoph)
Merzen/Westeroden 18. November 2011 Massentierhaltung
Dass Mensch und Umwelt bei Stallneubauten Schaden nehmen macht Sinn; so jedenfalls die von mir verstandene
Aussage des Landkreises Osnabrück im Bersenbrücker Kreisblatt. Sie beruft sich auf eine Studie des
Niedersächsischen Gesundheitsministeriums, die in den Jahren 2002 bis 2005 erstellt wurde, genannt
"Niedersächsische Lungenstudie" (NiLs). Die Studie weist darauf hin, dass das Leben in direkter Nachbarschaft zu
mehreren Ställen mit einer Einschränkung der Lungenfunktion bei Menschen verbunden ist.
Eine Erhöhung der Gewinnspanne dieses gewerblichen Betriebes scheint dem Landkreis Osnabrück wichtiger als
die Gesundheit der Anlieger zu schützen.
Auf die Frage nach der Häufigkeit von landwirtschaftlichen Anlagen in Merzen und deren Auswirkung stellte Herr
Tenhaken - FD Gesundheit - beim Erörterungstermin am 26. Oktober fest, dass die NiLs-Studie Auswirkungen bei
einer Häufung von 12 Anlagen im Umkreis von 500 m feststellen konnte, diese Größenordnung aber hier nicht
vorläge. Diese Aussage ist falsch, es befinden sich mindestens 12 Ställe im Umkreis von 500 m um
Wohnsiedlungen.
Die Anzahl der Ställe bezieht sich in der Studie nämlich nicht explizit auf die Größe der Ställe, und auch nicht auf die
Anzahl und Art der Tiere:
Zitat NiLs-Studie, Kapitel 4-17:
"Problematisch bei der Verwendung der Anzahl der Tierställe im Umkreis von 500 m um die
Wohnung des Probanden nach Angaben der Landkreise ist, dass diese alle Arten von Tierställen
unabhängig von ihrer Größe und ihrem Besatz erfasst. Dadurch gehen weder die Tierart
noch die Anzahl der Tiere pro Stall noch die Art der Belüftung der Ställe in die Expositionsabschätzung
ein. Auch die Richtung des Stalls im Verhältnis zur Wohnung sowie meteorologische
Daten werden bei dieser Betrachtung nicht berücksichtigt. Sie wurde daher lediglich
verwendet, um die Befunde anschaulicher darstellen zu können. Es ist bei dieser Betrachtung
von einer nichtdifferentiellen Fehlklassifikation der Exposition auszugehen."
"Die von den Probanden berichtete Anzahl der Ställe im Umkreis von 500 m um die Wohnung
war nur schwach mit den Angaben der Landkreise korreliert. Diese schlechte Übereinstimmung
kann zum einen in der Schwierigkeit liegen, einen Umkreis von 500 m um die Wohnung
tatsächlich genau abzuschätzen. Zum anderen wurde im Fragebogen nur nach größeren
Ställen gefragt, während die Landkreise jeden Stall unabhängig von seiner Größe und seinen
Besatz aufführen. Ein weiteres Problem ist, dass die Angaben der Landkreise im Jahr 2001
erhoben wurden, so dass sich die Anzahl bis zum Ausfüllen des Fragebogens durch die Probanden
geändert haben kann."
Zitat NiLs-Studie, Kapitel 4-18:
"… Die hier verwendete Angabe zur Geruchsbelästigung ist ebenso wie die selbstberichtete Stallzahl
möglicherweise stark subjektiv geprägt…"
Die Anzahl von 12 Ställen im Umkreis von 500 m hat somit keinerlei Aussagekraft.
Für Teilnehmer der Studie ohne beruflichen oder privaten Kontakt zur Landwirtschaft, in deren Wohnumgebung sich
mehr als 12 Ställe im Umkreis von 500 m befanden, zeigte sich eine erhöhte Krankheitshäufigkeit durch nicht
erkältungsbedingte giemender Atemgeräusche, wie sie vor allem bei chronischen, entzündlichen Erkrankungen der
Atemwege (Asthma bronchiale) hörbar ist. Für diese Gruppe wurde auch ein verringertes Lungen-Luftvolumen
festgestellt (0,3 l). Ähnliche Zusammenhänge fanden sich auch bei der Endotoxinbelastung im Wohnumfeld.
Siehe NiLs-Studie, Zusammenfassung V.
Auch die Aussage von Herrn Tenhaken, dass MRSA-Keime auch aufgrund der Entfernung nicht über die Luft
transportiert werden, ist nach neustem Erkenntnisstand sachlich falsch.
Prof. Dick Heederick vom Institut für Risikomanagement der niederländischen Universität Utrecht hat MRSA-Keime
noch im Umkreis von 1000 m in der Luft nachgewiesen, überall dort wo es Anlagen von Massentierhaltung gibt. Viel
gefährlicher sind die ebenfalls nachgewiesenen ESBL-Bakterien. Sie können Infektionen auslösen, Entzündungen
die kaum noch mit Antibiotika zu behandeln sind.
Zudem warnt Prof. Witte vom Robert Koch Institut vor unnötiger Ausbreitung von Antibiotika-resistenten Genen in
der Umwelt, die zum Menschen übertragen werden können. Ein Problem, dass in den nächsten Jahren nur schwer
in den Griff zu bekommen sein wird.
Siehe Bericht aus der ZDF-Sendung Planet e und Artikel im Bersenbrücker Kreisblatt.
Hier sehen Sie wie es in den Ställen der Hähnchenmast aussieht.